Geschichte

Die Anfänge Erlachs werden auf Ende des 11. Jahrhunderts festgelegt. Nach der Jahrtausendwende behaupteten die Grafen von Fenis die Machtfülle der Gegend. Es waren denn auch Burkhard von Fenis (Bischof von Basel 1072 bis 1105), der die Burg Erlach baute und sein Bruder Kuno (Bischof von Lausanne 1093 bis 1103), der die Abtei Erlach stiftete.

Die Benediktinerabtei Erlach oder St. Johannsen besetzte bald die meisten Pfarreien der Gegend.

Graf Rudolf ll. von Neuenburg-Nidau (ein Nachkomme derer von Fenis) verlieh Erlach um 1266 die Handfeste, das heisst verschiedene Rechte und Sonderbestimmungen, wie sie die Stadt vom Dorfe unterscheiden. Es ist möglich, dass der Anlass dazu der 1264 zwischen Habsburg und Savoyen entbrannte Krieg war, um die Bürgerschaft des exponierten Erlachs zu stärken. Die Handfeste bedeutet in Erlach die erste Nachricht von Stadt und Bürgerschaft selbst, während die Kirche und die Ritter oder Junker von Erlach seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert schon öfters erwähnt werden.

Das Rathaus

Die Stadt des Mittelalters und der frühen Neuzeit war eine rechtliche Einheit, die sich unter anderem durch Rat und Gericht von einem Dorf unterschied. Das Rathaus nimmt als Zeichen bürgerlicher Repräsentation eine bevorzugte Stellung ein und verbindet die Stadtteile obere Altstadt–Märit–Städtchen in augenfälliger Weise. Die Eingriffe von Renovationen des 19. und 20. Jahrhunderts blieben hier bescheiden, so dass 1982 eine korrekte Restauration mit einem originalgerechten Resultat durchgeführt werden konnte.

Nach und nach hatte das Rathaus seine verschiedenen Nutzungen verloren. Doch seit der Renovation werden die Räumlichkeiten wieder regelmässig verwendet: der neue Saal im früheren Estrichraum für Gemeindeversammlungen und Konzerte; die Burgerstube, die Ratsstube und der Keller für diverse sonstige Anlässe. Die Räume können auch privat gemietet werden.

Die Kirche

Der Ursprung der Kirche ist älter als das Schloss und die Altstadt. Die Anfänge gehen ins letzte Jahrtausend zurück. Die erste schriftliche Erwähnung steht in einer Bestätigungsurkunde von Papst Lucius III. aus dem Jahre 1185. Damals befand sich die Kirche im Besitz des Klosters St. Johannsen. Geweiht war sie dem Heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg.

In den Jahren 1678 bis 1680 wurde bei einer gründlichen Renovation das Schiff der Kirche auf die heutige Grösse erweitert. Aus dieser Zeit stammen auch die sehr kunstvoll geschnitzte Kanzel sowie das Stadtwappen an der Decke.

Der Turm aus Tuff- und Muschelsandstein mit seinen romanischen Rundbogenfenstern gehört heute zum ältesten und so auch zum wertvollsten Teil der Kirche. Er beherbergt drei Glocken aus den Jahren 1404, 1568 und 1579.

Bei der Renovation von 1954 entdeckte man im Chor wertvolle Fresken, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Neben der Kreuztragung Christi und der Maria mit dem Jesuskind, finden wir dort auch eine Darstellung des Heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg, dem die Kirche geweiht war. An der Decke im Gewölbe sind in sehr kunstvoller Art die Symbole der vier Evangelisten dargestellt. Die Kirche ist immer geöffnet und kann jederzeit besucht werden. Ein ausführlicher historischer Bericht liegt zur Lektüre in der Kirche auf.

Weitere Informationen der reformierten Kirchgemeinde Erlach-Tschugg: www.kirche-erlach.ch

Das Schloss

Das Erlacher Schloss ist eines der ältesten im Kanton Bern. Es wurde Ende des 11. Jahrhunderts vom Grafen Burkhard von Fenis zum Schutz der am oberen See-Ende vorbeiführenden Strasse erbaut. Im 13. Jahrhundert baute man nach und nach die Altstadt an und legte damit den Grundstein zu einem Städtchen.

Nach dem Grafen von Fenis bewohnten dessen Erben, die Grafen von Neuenburg, das Schloss. Im 13. Jahrhundert fiel der Besitz an Nidau und wurde savoyisches Lehen. Die Nidauer befanden sich jedoch nur selten in Erlach, bezeichnenderweise aber immer zur Zeit der Weinlese, wo sie denn auch eifrig degustierten. 1474 eroberten die Berner das Gebiet.

Auch diese setzten Vögte ein, darunter die zwei wohl bekanntesten, Niklaus Manuel Deutsch (Landvogt von 1523 bis 1528) und Johann Rudolf Sinner von Ballaigues (Landvogt von 1776 bis 1781). In seiner ganzen Geschichte war das Schloss kaum in kriegerische Handlungen verwickelt gewesen. Nachdem Erlach zum Amtssitz wurde, zog im Schloss die Bezirksverwaltung ein. 1874 baute man es zu einem staatlichen Erziehungsheim um. Heute ist es ein Schulheim für Knaben und Mädchen.

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